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Patenschaften zwischen Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen im Haus Aja Textor-Goethe in Frankfurt am Main – „Nur Waschlappen und Seife ist uns zu wenig“

Im Haus Aja Textor Goethe übernehmen Mitarbeiter:innen Patenschaften für die Bewohner:innen und sind damit ihre ersten Ansprechpartner. „Menschen, die in stationären Einrichtungen leben, möchten mit den Personen, die sie betreuen, in eine persönliche Beziehung treten“, erklärt Einrichtungsleiter Marc Richter. „Die Pflege hat sich in den letzten Jahrzehnten glücklicherweise dahin verändert, dass die Funktionspflege, also die auf einzelne Tätigkeitsbereiche spezialisierte Pflege, nicht mehr so stark im Vordergrund steht. Obwohl inzwischen Pflegehandlungen aus einer Hand kommen und nicht mehr derart segmentiert werden, ist im wöchentlichen Pflegeablauf nach wie vor ein stetiger Mitarbeiterwechsel zu verzeichnen. Auch wenn wir versuchen, eine möglichst hohe Konstanz aufrechtzuhalten. Pflegekräfte arbeiten jedoch überwiegend in Teilzeit, weil der Pflegeberuf körperlich und psychisch anstrengend ist. Die Etablierung von persönlichen Beziehungen zwischen Menschen benötigt allerdings Zeit und Kontinuität.

Weiterhin können sich die Pflegenden nicht allen Anliegen der Senior:innen gleichermaßen intensiv annehmen. Vor diesem Hintergrund übernimmt das Kernteam, das viele Stunden vor Ort ist, Patenschaften für zwei bis vier Bewohnerinnen und Bewohnern. Die Seniorinnen und Senioren haben damit eine feste Bezugsperson, mit der sie in eine persönliche und auf Vertrauen basierte Beziehung treten können. Davon profitieren auch die Pflegekräfte. Sie wissen, dass sich die Patin oder der Pate um die persönlichen Anliegen der Seniorinnen und Senioren kümmert, die über die tägliche Pflege und Betreuung hinausgehen und dass alles in einer Hand liegt.“

 

Die Bewohner:innen erhalten durch das Patenschaftssystem die Verlässlichkeit, dass ihre Bedürfnisse gehört und verfolgt werden. „Auch die eher unauffälligen und zurückgezogenen Seniorinnen und Senioren kommen bei uns zu ihren Rechten,“ informiert der Einrichtungsleiter. Manchmal geht es um vermeintlich banale Fragen, ob zum Beispiel der Schrank aufgeräumt und für die anstehende Jahreszeit genug Kleidung vorhanden ist. Manchmal haben aber die Seniorinnen und Senioren auch konkrete Wünsche, mit denen sie sich an die Pat:innen wenden. Neben der Organisation von Alltagsaufgaben geht es bei den Patenschaften auch um eine emotionale Komponente. „Emotionale Nähe ist ein Grundbedürfnis jedes Menschen“, erklärt Marc Richter. „Sie hilft gegen Einsamkeit und vermittelt ein Gefühl der Dazugehörigkeit. Dabei muss die Chemie zwischen den Menschen stimmen. Daher erfolgt die Zuteilung der Patinnen und Paten auch nicht sofort mit dem Einzug, sondern erst, wenn sich die Menschen schon etwas kennengelernt haben. Dann besteht eine gute Chance, dass sie weiter zusammenzuwachsen. Wie wichtig das ist, zeigt sich insbesondere, wenn eine Demenz dazukommt oder andere schwierige Situationen entstehen.“

 

Die Pat:innen werden zu den Sprechern der Bewohner:innen und lernen mit der Zeit ihre Vorlieben und Gewohnheiten noch besser kennen. „Das ist auch für die Pflegeplanung wichtig. Für uns ist das Patenschaftsmodell inzwischen ein zentrales Instrument der Qualitätssicherung, auf das wir nicht mehr verzichten möchten,“ bekräftigt der Einrichtungsleiter.

 

 

Kontakt
Haus Aja Textor-Goethe (inkl. Aja's Gartenhaus)
Herr Marc Richter (Einrichtungsleiter) 
Hügelstr. 69 
60433 Frankfurt am Main
Telefon: 069-530 930
E-Mail: info@haus-aja.de

am December 26, 2022 veröffentlicht
HVZ-Redaktion
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