Wünsche, die von Herzen kommen
„Dass hochbetagte Menschen in Pflegeheimen keine Wünsche mehr haben, ist ein weit verbreiteter Irrglaube“, erklärt Einrichtungsleiterin Stefanie Petau. „Wir schreiben alle Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner auf. Das können einfache Dinge sein wie ein Halstuch oder ein Buch. Manche wünschen sich auch einen besonderen Duft, ein Rasierwasser oder einen guten Cognac. Bei jenen, die sich nicht mehr selbst äußern können, fragen wir Angehörige oder überlegen gemeinsam, was eine Freude bereiten könnte.“
Jede Bewohnerin und jeder Bewohner erhalten eine Nummer, die zusammen mit dem Wunsch auf einen Zettel geschrieben wird. Dieser wird dann laminiert und an den Baum gehängt. Eine Anzeige im Amtsblatt informiert die Gemeindemitglieder darüber, dass der Wünschebaum bereitsteht.
Große Hilfsbereitschaft in der Gemeinde
Die Aktion erfreut sich großer Beliebtheit: Innerhalb kürzester Zeit sind alle Wunschzettel vergriffen. „Manche nehmen sich zwei oder drei gleichzeitig“, berichtet Stefanie Petau. „Und selbst wenn alle Wünsche vergeben sind, erhalten wir noch Anfragen, wie man sonst helfen kann. Dann empfehlen wir, eine kleine Tüte mit Mandarinen, Süßigkeiten oder Drogerieartikeln zusammenzustellen.“
Gerade zur Weihnachtszeit möchten viele Menschen im Sinne der Nächstenliebe anderen eine Freude bereiten – und das gelingt ihnen auch. „Wenn wir bei der Bescherung an Heiligabend die Geschenke verteilen, freuen sich unsere Bewohnerinnen und Bewohner wie kleine Kinder und können es oft kaum glauben, dass ihr Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Die Wertschätzung, die sie dadurch erfahren, tut ihnen gut.“
Von Geschenken zu neuen Freundschaften
Manche Spenderinnen und Spender kontaktieren die Einrichtung sogar nach Weihnachten, um sich zu erkundigen, ob ihr Geschenk gefallen hat. Falls die beschenkte Person einverstanden ist, wird der Kontakt vermittelt. So hat sich beispielsweise zwischen einer Bewohnerin und einer Frau aus der Gemeinde eine enge Verbindung entwickelt – sie telefonieren regelmäßig miteinander.
„Wir freuen uns sehr, dass die Bewohnerinnen und Bewohner durch den Wünschebaum gleich doppelt beschenkt werden – mit einem schönen Geschenk und manchmal sogar mit neuen Freundschaften“, resümiert Stefanie Petau.
Kontakt
AGAPLESION Gemeindepflegehaus Mauer
Frau Stefanie Petau (Einrichtungsleiterin)
Waldstraße 5/2
69256 Mauer
Telefon: 06226-9727-0
E-Mail: info.gbm@agaplesion