Die Umsetzung nahm weiter Fahrt auf, als Jana Albrecht-Gaul, Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes, bei einem Besuch im Hellweg Baumarkt mit einem Verkäufer aus der Holzabteilung ins Gespräch kam. Dieser zeigte großes Interesse am Projekt, da er selbst Angehörige in einem Pflegeheim hat. „Er fand die Initiative wunderbar und hat den Kontakt zur Filialleitung hergestellt“, erzählt Jana Albrecht-Gaul. Eine E-Mail mit Bildern an die Hauptverwaltung führte schließlich dazu, dass der Baumarkt das gesamte benötigte Material spendete – inklusive eines Angebots, die großen Holzplatten vorzuschneiden. „Das lehnten wir aber dankbar ab, denn die Herren wollten alles selbst machen“, ergänzt sie.
Handwerkliches Geschick und Teamarbeit
Sobald die Holzplatten im Altenheim ankamen, legte die Gruppe los: Die Männer sägten verschieden große Holzstücke zurecht, beizten sie und beschrifteten sie mit Zahlen, Wochentagen, Monaten und Jahreszeiten. Eine vorher angefertigte Vorlage aus Pappe diente maßgeblich als Orientierung. „Es war berührend zu sehen, wie die Männer sich wortlos beim Bohren unterstützten“, schildert Jana Albrecht-Gaul. „Besonders beeindruckend war, dass die Hand eines Bewohners, der unter Tremor leidet, beim Arbeiten mit Bohrmaschine oder Säge vollkommen ruhig blieb. Alle waren konzentriert und haben sich gegenseitig ergänzt.“
Der Kalender wurde so gestaltet, dass auch Menschen mit eingeschränkter Sehkraft die Beschriftung problemlos lesen können. Die Zahlen und Wochentage hängen auf kleinen Stangen, sodass das Da-tum täglich angepasst werden kann. Ergänzt wird der Kalender durch große laminierte Abbildungen der vier Jahreszeiten, die eine zusätzliche Orientierung bieten – besonders für Menschen mit Demenz.
Ein Projekt für Gemeinschaft und Sinnstiftung
Die Gruppe fertigte gleich vier dieser Kalender an, einen für jeden Wohnbereich des Hauses. „Die Männer waren unglaublich stolz auf das Lob, das sie von Angehörigen, Mitarbeitenden und anderen Bewohnern erhielten“, berichtet Jana Albrecht-Gaul. Besonders freuten sie sich über die Anerken-nung der Damen in der Bewohnerschaft.
Pünktlich zum Jahresende waren die Kalender fertig. Doch die Handwerksgruppe hat schon neue Pläne: „Als nächstes wollen wir eine Kegelbahn bauen, die auch für mobilitätseingeschränkte Men-schen geeignet ist“, kündigt Jana Albrecht-Gaul an. „Das ist ein großer Wunsch unserer Bewohnerin-nen, und diesen können die Männer natürlich nicht ausschlagen.“
Ein Beispiel für Inspiration und Zusammenhalt
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie handwerkliche Tätigkeiten nicht nur die Gemeinschaft stärken, sondern auch die Lebensfreude und das Selbstwertgefühl der Bewohner steigern können. Mit ihrer Kreativität und ihrem Engagement setzen die Senioren ein inspirierendes Zeichen für sinnstiftende Freizeitgestaltung im Alter.
Kontakt
Ev. Altenheim Bethesda
Herr Bernd Hoffmann (Einrichtungsleiter)
Wüstenhöferstr. 177
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