Lebensqualität bedeutet Selbstbestimmung
Für Monika Reinmuth bedeutet Lebensqualität vor allem, Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. „Wir bieten vielfältige Hilfen an, aber jeder entscheidet selbst, welche er in Anspruch nehmen möchte“, betont sie. Ein Zuhause zu ersetzen, sei schwer, doch im Marienhaus stehe das Leben im Mittelpunkt, nicht nur die Pflege. Individuelle Bedürfnisse, soziale Interaktionen und eine familiäre Atmosphäre haben oberste Priorität. „Wenn jemand gerne lange schläft, dann wird er nicht um sieben Uhr geweckt. Wenn eine Tätigkeit selbst ausgeübt werden kann, fördern wir das. Es macht einen großen Unterschied, ob jemand von einer Pflegekraft unterstützt wird oder selbst aktiv bleibt.“
Nähe zur Natur: Tiere, Garten und mehr
Neben der individuellen Tagesstrukturierung, die in Zusammenarbeit mit den Bewohnerinnen und Angehörigen erfolgt, setzt das Marienhaus auf kreative und sinnstiftende Aktivitäten. Die vielen Alltagsbegleiter und das Team des Sozialen Dienstes entwickeln stets neue Ideen, um den Alltag abwechslungsreich zu gestalten. Ein besonderes Highlight ist der Besuch des „Hasen-Harry“, der auch Schildkröten, Hunde und Meerschweinchen mitbringt. „Die Meerschweinchen dürfen sogar auf dem Tisch laufen – das sorgt für große Freude bei den Bewohnerinnen und Bewohnern“, berichtet Monika Reinmuth.
Die Nähe zur Natur hat im Marienhaus einen hohen Stellenwert. Im Sommer wird im Garten Gemüse angebaut, geerntet und zu leckeren Gerichten verarbeitet. Letzten Herbst wohnten Miethühner im Garten, die jeden Tag ein Ei gelegt haben. „Die Hühner waren sehr zutraulich und haben sich auch auf den Arm nehmen lassen. Die Bewohnerinnen und Bewohner waren in die Versorgung der Hühner eingebunden, was ihnen eine sinnstiftende Aufgabe gab und sie motivierte, an die frische Luft zu gehen“, so die Einrichtungsleiterin. Nach Ablauf der Mietzeit wurden die Hühner vom Betrieb wieder abgeholt und zogen in ein neues Zuhause ein.
Vielfalt im Programm für alle Bedürfnisse
Neben tiergestützten Angeboten gibt es ein vielfältiges Programm mit Kochgruppen, Literaturcafés, Quizrunden und an die Demenzkrankheit angepassten Aktivitäten wie Mandala-Malen oder Vorlesen „Manchmal reicht es aber auch schon, sich einfach zu einer Person zu setzen und sich mit ihr zu unterhalten“, sagt Monika Reinmuth. „Die Seniorinnen und Senioren schätzen es, wenn sich jemand Zeit für sie nimmt. Es sind oft die kleinen Dinge, die das Leben bereichern.“ Für Bettlägerige werden gerne Waffeln am Bett gebacken, sodass ihre olfaktorischen Sinne stimuliert werden. Eine hauseigene Zeitschrift informiert über das aktuelle Programm. Dabei werden individuelle Interessen berücksichtigt. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Sozialen Dienst sind ganz eng an den Bewohnerinnen und Bewohner dran. Wenn jemand besondere Wünsche hat, versuchen wir sie umzusetzen. Die Seniorinnen und Senioren haben selbst tolle Ideen, bei denen auch andere Spaß haben mitzumachen. So ist bereits ein Chor entstanden, der bei der Weihnachtsfeier einen Auftritt hatte.“ Die Offenheit gegenüber Bewohnerinteressen kommt auch bei der Planung der Festwoche im Februar anlässlich des 25-jährigen Jubiläums zum Ausdruck. „Wir haben viele Vorschläge gesammelt,“ so Monika Reinmuth. „An einem Tag veranstalten wir zum Beispiel ein Candlelight-Dinner. Natürlich sind auch die Angehörigen eingeladen.“
Ein Ort des Aufblühens
Für Monika Reinmuth ist es entscheidend, dass sich die Seniorinnen und Senioren ernst genommen fühlen. „Die meisten mussten viel zurücklassen, aber wenn sie sich bei uns eingelebt haben, sind sie froh, den Schritt gewagt zu haben. Oft hören wir, dass sie viel früher gekommen wären, wenn sie gewusst hätten, wie das Leben bei uns wirklich ist.“ Statt Klischees von Altenheimen erwartet die Bewohnerinnen und Bewohner im Marienhaus Essen ein Ort des Aufblühens und der Lebensfreude.
Kontakt
Marienhaus gem. GmbH
Frau Monika Reinmuth (Einrichtungsleiterin)
Ottilienstr. 9
45127 Essen
E-Mail: info@marienhaus-essen.de