„Das Modell der Tagesoase wurde von unserem Mutterkonzern AGAPLESION zunächst in Berliner Einrichtungen eingeführt und schließlich von uns nach Frankfurt geholt“, berichtet Einrichtungsleiter Florian Scheib. „Wir nutzten den laufenden Umbau unserer Einrichtung und richteten im vierten Stockwerk die Tagesoase ein. Man hat festgestellt, dass solch schwerkranke Menschen, wie wir sie in der Tagesoase betreuen, im regulären Pflegebetrieb nicht den Umfang an Versorgung erhalten, der wünschenswert wäre. Das hängt mit dem deutschen Pflegesystem und seiner Finanzierung zusammen. In der Tagesoase werden die Seniorinnen und Senioren nahezu in einer Einzelbetreuung versorgt und profitieren immens davon.“ Vor allem die basale Stimulation spielt als Kommunikationsmittel auf nonverbaler Ebene eine wichtige Rolle. Gerüche, Licht, Berührungen, Aromen oder Musik stimulieren und aktivieren die Wahrnehmung und Sinne. „Wir hatten einen Bewohner, der recht teilnahmslos war, nicht gut aß und auch nicht mehr sprach“, erinnert sich Florian Scheib. „Er hatte über Monate hinweg keinen einzigen Satz mit seiner Ehefrau gewechselt. Nach zwei bis drei Tagen in der Tagesoase fing er wieder an zu sprechen und selbstständig zu essen. Uns allen ging das Herz auf. Dieses Beispiel zeigt, welche Bedeutung und Auswirkung eine intensive Betreuung für ältere Menschen hat.“
Auch bettlägerige und dementiell veränderte Seniorinnen und Senioren aus anderen Wohnbereichen werden in der Tagesoase betreut. „Wir prüfen fortlaufend die vorhandenen Kapazitäten und die individuelle Situation unserer Bewohnerinnen und Bewohner. Wenn sich stundenweise ein Platz ergibt und wir glauben, dass die Person von der Tagesoase profitiert, können auch Bewohnerinnen und Bewohner die Tagesoase nutzen, die nicht dauerhaft in ihr leben.“
Die Türen der Tagesoase stehen immer offen, sodass fittere Seniorinnen und Senioren die Tagesoase spontan besuchen. „Wir haben einige mobile Bewohnerinnen und Bewohner, die einfach reinlaufen und sich dazu setzen“, beschreibt der Einrichtungsleiter. „Sie werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerne integriert und nehmen am Betreuungsangebot teil, wenn zum Beispiel, Kuchen gebacken wird. Die Teilhabe am Gemeinschaftsleben, um die es schließlich beim Konzept der Tagesoase geht, ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“
Kontakt
AGAPLESION OBERIN MARTHA KELLER HAUS
Herr Florian Scheib (Einrichtungsleiter)
Dielmannstraße 26
60599 Frankfurt am Main
Telefon: 069/60906-340
E-Mail: Info.OMK.MDG@agaplesion.de