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„Behandlung im Voraus Planen – BVP“ – Umfassende Vorsorgeplanung der letzten Lebensphase und bei akuten Notfallsituationen im Seniorenhaus Marienkloster in Düren

Im Marienkloster in Düren wird wie in den meisten Cellitinnen-Seniorenhäusern das Konzept „Behandlung im Voraus Planen“ angewandt. Hierbei handelt es sich um eine freiwillige, detaillierte Vorsorgeplanung, bei der festgelegt wird, wie Menschen in akuten lebensbedrohlichen Notfällen, bei schweren Krankheiten oder dauerhafter Einwilligungsunfähigkeit z.B. durch dementielle Abbauprozesse behandelt und während ihrer Sterbephase begleitet werden möchten. Das Konzept ist ein auf dem internationalen Konzept „Advance Care Planning“ fußender Weg der Gesundheitsvorsorge und stammt ursprünglich aus den USA. Die behandelnden Hausärzte werden in die medizinische Beratung einbezogen sowie die Angehörigen, die meistens als Bevollmächtigte eingesetzt sind und denen die Aufgabe zukommt, dem Willen des Vertretenden Gehör zu verschaffen, zum Beispiel wenn sich schwersterkrankte oder sterbende Menschen nicht mehr mitteilen können.

„Die herkömmlichen Patientenverfügungen sind in der Regel nicht besonders aussagekräftig und sehr allgemein gehalten“, erklärt Claudia Bernhardt, Qualitätsbeauftragte des Marienklosters in Düren und BVP-Gesprächsbegleiterin. „Die BVP-Vorsorgeplanung dagegen ist ein Gesprächsprozess mit einer qualifizierten Gesprächsbegleiterin, in dem der Vorausplanende ausreichend Informationen und viel Zeit erhält, um sich über seine Vorstellungen und Wünsche klar zu werden. Neben den persönlichen Einstellungen zum Leben und Sterben gibt es konkrete Festlegungen, zum Beispiel für den lebensbedrohlichen Notfall. Mit welchen Maßnahmen ist die Person einverstanden und welche lehnt sie ab. Oftmals wünschen chronisch Erkrankte, die keine Aussicht auf Heilung haben, lediglich eine Linderung ihrer Schmerzen oder ohne Ängste sterben zu dürfen, wie zum Beispiel bei akuter Atemnot.“ Die Patientenverfügung kann jederzeit wieder geändert werden, sofern derjenige dazu in der Lage ist. „Wir informieren selbstverständlich unsere Bewohnerinnen und Bewohner, dass nichts in Stein gemeißelt ist und die individuelle Planung wieder angepasst werden kann, so wie sich auch Lebenssituationen und Einstellungen ändern können.“

 

 

Das Festhalten der individuellen Wünsche und Vorstellungen zu gewollten und nicht gewollten medizinischen Behandlungen und zur Begleitung im Sterbeprozess gibt den Senior:innen Sicherheit und fördert ihre Selbstbestimmung. „Wir erkennen immer wieder, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner ein großes Bedürfnis haben, Vorsorge für den Ernstfall zu treffen,“ berichtet Claudia Bernhardt. Auch für die Angehörigen, die oftmals schwierige Entscheidungen treffen müssen, ist es erleichternd zu wissen, im Sinne der Mutter oder des Vaters zu handeln. „Es ist gut, vorher in der Familie besprochen zu haben, wo individuelle Grenzen sind und wann jemand keine lebenserhaltende Behandlung wünscht, und dass das Leben auch ein Ende nehmen darf.“  Mit diesem Konzept erhoffen sich die Cellitinnen den Menschen, bis zum Ende in Würde und unter Beachtung seiner Bedürfnisse und Wünsche, professionell zu begleiten.

 

 

Kontakt
Seniorenhaus Marienkloster
Frau Nadja Pazzini (Einrichtungsleiterin) 
Kreuzauer Straße 211
52355 Düren
Telefon: 02421/5925-0
E-Mail: marienkloster@cellitinnen.de

am October 3, 2022 veröffentlicht
HVZ-Redaktion
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