„Schon seit 15 Jahren wird im Seniorenhaus Marienkloster nach dem Mäeutischen Pflege- und Betreuungsmodell gearbeitet. Der Begriff „Mäeutik“ ist den Mitarbeitenden des Seniorenhauses sehr vertraut, und die Bewohner des Hauses profitieren davon“, erläutert die Seniorenhausleiterin Nadja Pazzini.
Das Modell wurde von der Niederländerin Dr. Cora van der Kooij entwickelt und zielt darauf ab, dem Schwinden des Personseins bei demenziell veränderten Menschen mit mehr Aufmerksamkeit, Nähe und Geborgenheit entgegenzuwirken.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Cellitinnen-Seniorenhäuser durchlaufen die Mäeutik- Basiskurse, in denen sie lernen, sich in den an Demenz erkrankten Menschen hineinzuversetzen und seine Bedürfnisse wahrzunehmen.
Im Marienkloster in Düren wird wie in den meisten Cellitinnen-Seniorenhäusern das Konzept „Behandlung im Voraus Planen“ angewandt. Hierbei handelt es sich um eine freiwillige, detaillierte Vorsorgeplanung, bei der festgelegt wird, wie Menschen in akuten lebensbedrohlichen Notfällen, bei schweren Krankheiten oder dauerhafter Einwilligungsunfähigkeit z.B. durch dementielle Abbauprozesse behandelt und während ihrer Sterbephase begleitet werden möchten. Das Konzept ist ein auf dem internationalen Konzept „Advance Care Planning“ fußender Weg der Gesundheitsvorsorge und stammt ursprünglich aus den USA. Die behandelnden Hausärzte werden in die medizinische Beratung einbezogen sowie die Angehörigen, die meistens als Bevollmächtigte eingesetzt sind und denen die Aufgabe zukommt, dem Willen des Vertretenden Gehör zu verschaffen, zum Beispiel wenn sich schwersterkrankte oder sterbende Menschen nicht mehr mitteilen können.
Da viele pflegebedürftige Menschen nicht mehr in der Lage sind zu verreisen, kam das Seniorenhaus Marienkloster in Düren auf die Idee, seinen Bewohnerinnen und Bewohnern
einen „Urlaub ohne Koffer“ zu ermöglichen: einmal im Jahr werden über zwei Wochen hinweg unter einem bestimmten Motto interkulturelle Aktionen angeboten, die den Seniorinnen und Senioren auf ganz unterschiedliche Weise verschiedene Länder oder Regionen näherbringen. Dieses Jahr stand alles unter der Devise „in zwölf Tagen um die Welt“.