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Umbau des AWO Haus der Generationen in Neuwied zum Begegnungszentrum: soziale Teilhabe und Interaktion für Alt und Jung

Das AWO Haus der Generationen in Neuwied vereint ein Seniorenzentrum und eine kleine Kindertagesstätte. „Das Haus wurde Ende der 80er Jahre sehr großzügig gebaut, sodass wir im Rahmen einer Ausbaustufe ohne Probleme Räumlichkeiten für eine vom Träger geführte Kita bereitstellen konnten“, informiert Einrichtungsleiter Karl Werner Strohe. „Als das Haus der Generationen 2006 gegründet wurde, wurde damit die Idee verfolgt, dass junge und alte Menschen gemeinsame Aktivitäten unternehmen und jahreszeitliche Feste miteinander feiern können. Nun erweitern wir dieses Konzept in ein umfassendes Begegnungszentrum, da wir fest davon überzeugt sind, dass die Ausrichtung einer Senioreneinrichtung allein auf das Pflegerische zu wenig ist und zukunftsfähigere Modelle benötigt werden.“ Das Ziel: Bürger:innen der Stadt durch unterschiedliche Angebote in das Zentrum zu holen, das Gemeinwesen zu stärken und Senior:innen und Senioren, die in einer stationären Pflegeeinrichtung leben, soziale Teilhabe in vielfältiger Form zu ermöglichen. „Altenheime dürfen nicht mehr am Rande der Stadt und unserer Gesellschaft liegen“, so der Einrichtungsleiter. „Das ist unser Grundauftrag!“

Nach 3,5 Jahren Planungszeit startet nun der Umbau. Die integrierte Kita wird um 25 Plätze erweitert. Weiterhin wird Service-Wohnen für ältere Menschen angeboten, die, wenn benötigt, auf die Infrastruktur einer Einrichtung zurückgreifen können. Sie sollen einen Mieterlass erhalten, wenn sie sich aktiv einbringen. „Wir drehen das Modell ‚Studenten helfen Senioren‘ quasi um und ermöglichen damit, dass ältere Menschen mit einer kleinen Rente sich noch eine Wohnung im Stadtzentrum leisten können.“ Gleichzeitig wird ein Quartiersmanagement beauftragt, um die Altersfreundlichkeit der Umgebung zu überprüfen. „Wir haben einen Antrag beim Europäischen Sozialfond eingereicht, weil wir der Isolation und Einsamkeit älterer Menschen begegnen wollen“, erklärt Karl Werner Strohe. „Wir möchten aber auch der unmittelbare Ansprechpartner für Familien mit Kindern sein. Wir wollen Räumlichkeiten an Vereine oder die Volkshochschule vermieten, Theater- und Musikprojekte und Leseangebote ins Haus holen, einen offenen Treff im Café und ein multifunktionales Restaurant anbieten. Wir möchten ganz bewusst Bürgerinnen und Bürger einbeziehen, und vielfältige Möglichkeiten schaffen, sich zu begegnen, sich kennenzulernen und gemeinsam aktiv zu sein.“

 

Das geplante Bürgerzentrum wirkt auch einem wesentlichen Problem in der Altenpflege entgegen, über das bereits seit Jahrzehnten in der Politik und Gesellschaft hitzig diskutiert wird: die fehlende Zeit von Pflegekräften für Menschen mit Pflegebedarf. „Ein Grundbedürfnis von Menschen ist soziale Interkation“, führt der Einrichtungsleiter aus. „Aufgrund von personellen Ressourcen wird die zur Verfügung stehende Zeit von Pflegekräften aber zum größten Teil für die Grundpflege verwendet. Das Bedürfnis zu reden ist vor allem bei der älteren Generationen riesig. Dort wo Freizeitangebote sind, sind auch Menschen. Und dort, wo Menschen ihre Freizeit verbringen, ist auch Zeit zu reden.“

 

 

Kontakt
AWO Haus der Generationen - Seniorenzentrum
Herr Karl Werner Strohe (Einrichtungsleiter) 
Andernacherstr. 52 - 54 
56564 Neuwied
Telefon: : 02631 - 834 0
E-Mail: hdg-neuwied@awo-rheinland.de

am July 4, 2022 veröffentlicht
HVZ-Redaktion
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