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Kultursensible Altenpflege: Das Multikulturelle Seniorenzentrum „Haus am Sandberg“ der DRK Nordrhein gGmbH in Duisburg

Was 1994 von der Universität Duisburg und Essen als Forschungsprojekt gestartet war, ist nun schon seit fast 25 Jahren gelebte Realität. Ethnolog:innen, Sozialwissenschaftler:innen und Architekt:innen waren damals der Frage nachgegangen, wie eine Senioreneinrichtung zu sein habe, damit sich Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen in ihr wohlfühlen. 1997 öffnete das Multikulturelle Seniorenzentrum DRK Nordrhein seine Türen. Heute leben Senior:innen aus rund sieben Nationen in kleinen Wohngruppen in Vielfalt und Einheit zusammen.

Die Offenheit im Umgang spiegelt sich auch in der Architektur wider: Die Einrichtung verteilt sich auf vier Etagen, die an ein offenes Atrium in der Mitte grenzen. So können die Bewohner:innen von allen Etagen aus das tägliche Geschehen in den Wohnbereichen verfolgen. „Das ist wie in einem Café“, berichtet Einrichtungsleiter Ralf Krause. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner lieben es, das rege Treiben auf den Wohnbereichen zu beobachten und freuen sich, dass sie teilhaben können.“

 

Das Konzept des Multikulturellen Seniorenzentrums basiert auf drei Säulen. Als erstes wird auf bestimme Ernährungsgewohnheiten geachtet. Ein Koch stammt aus Syrien und stellt spezielle türkisch-orientalische Gerichte her. Regelmäßig kommen die Bewohner:innen in den Genuss eines türkischen Frühstücks. „Das schätzen auch unsere deutschen Bewohnerinnen und Bewohner“, erklärt Ralf Krause, „die immer noch einen Großteil der Bewohnerschaft ausmachen“. Zweitens gibt es die spirituelle und religiöse Komponente. Senior:innen mit muslimischen Glauben haben einen kleinen Gebets- und Waschraum. Mitarbeiter:innen bieten auch Koranlesungen an. Die dritte Säule ist die Sprache. Die Fachkräfte selbst stammen aus verschiedenen Nationen, fungieren als Sprachmittler:innen und unterhalten sich mit den Bewohner:innen in ihrer Muttersprache. Achtzig Prozent der Auszubildenden haben eine Zuwanderungsgeschichte.

 

Die Senior:innen, die im Multikulturellen Seniorenzentrum leben, fühlen sich angenommen und wertgeschätzt. Die Gerüche des Essens, die gesprochene Sprache und die orientalische Musik sind ihnen vertraut. Hier zu leben bedeutet für sie, auch im Alter eine zweite Heimat gefunden zu haben.

 

Kontakt
DRK Nordrhein Multikulturelles Seniorenzentrum
Herr Ralf Krause (Einrichtungsleiter) 
Kirchstr. 28g
47198 Duisburg
Telefon:  02066/99700
E-Mail: r.krause@drk-nordrhein.de

am August 23, 2021 veröffentlicht
HVZ-Redaktion
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Wohnen ohne Pflege
Kurzzeitpflege
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Insgesamt 88
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