Die Erinnerungsschatullen geben den demenziell veränderten Bewohnerinnen und Bewohner ein Stück Selbstständigkeit zurück. Im Alltag kann beobachten werden, wie manche von ihnen den Flur langsam entlang laufen, die Schatullen betrachten und schließlich ihren individuell gestalteten Kasten wiedererkennen. Wenn sie dann noch ihren Namen darüber lesen, sind sie sich ganz sicher, an ihrem Zimmer angekommen zu sein. Viele merken, dass sie Orientierungsschwierigkeiten haben und sind froh, wenn sie alleine und ohne Hilfe klar kommen können.
Die Erinnerungsschatullen werden auch für die Aktivierung der Seniorinnen und Senioren eingesetzt. Die Kästen animieren dazu, genau hinzuschauen und bieten für Angehörige und Betreuungskräfte, die mit den dementen Bewohnerinnen und Bewohner Zeit verbringen, viel Gesprächsstoff. Wenn eine neue Bewohnerin oder ein neuer Bewohner einzieht, sucht man in der Biographie prägenden Erlebnisse aus dem früheren Leben, an die die Elemente in den Kästen erinnern. Sie stammen meistens aus dem Beruf, einem früheren Hobby oder von schönen Erfahrungen, wie z. B. ein erinnerungswürdiger Urlaub. So findet man in der Erinnerungsschatulle einer Bewohnerin, die früher Schneiderin war, Garn, Fingerhut und eine kleine Modellnähmaschine. Im Kasten eines Bewohners, der lange Mitglied in einem Spielclub war, ist an der Rückwand ein Schachbrettmuster zu sehen; er enthält u. a. Schachfiguren und Spielkarten. Viele statten den Kasten auch gerne mit einem kleinen gerahmten Foto von sich aus. Jeder kann von Zuhause individuelle Erinnerungsstücke mitbringen, aber es gibt in der Einrichtung auch einen großen Fundus für die Bestückung der Kästen. Damit die Gegenstände nicht verloren gehen, bringt der Hausmeister an die Vorderseite eines jeden Kastens eine Plexiglasscheibe an.
Kontakt
CURA Seniorencentrum Lilienthal
Frau Jana Wiegel (Einrichtungsleiterin)
Falkenberger Landstraße 70
28865 Lilienthal
Telefon: 04298 / 93 50 - 0
E-Mail: leitung.lilienthal@cura-ag.com