bg-image

Erinnerungsschatullen für die demenziell veränderten Bewohnerinnen und Bewohner des CURA Seniorencentrums Lilienthal

Unterstützung durch eine ganze Fußballmannschaft

Menschen mit Demenz leiden oft an einer Einschränkung ihrer räumlichen Orientierungsfähigkeit. Damit Seniorinnen und Senioren mit dementieller Erkrankung ihre Zimmer besser wiederfinden, entstand die Idee, Kästen zu bauen, die mit persönlichen Dingen bestückt und neben jeder Zimmertür angebracht werden sollten. Ein Küchenmitarbeiter des Seniorencentrums Lilienthal setzte sich dafür ein, dass er und seine Fußballmannschaft den Bau der 30 x 21 x 10 cm großen Holzkästen übernahmen. Als Dank sponserte die Einrichtung ihnen neue Spielertrikots.

Die Erinnerungsschatullen geben den demenziell veränderten Bewohnerinnen und Bewohner ein Stück Selbstständigkeit zurück. Im Alltag kann beobachten werden, wie manche von ihnen den Flur langsam entlang laufen, die Schatullen betrachten und schließlich ihren individuell gestalteten Kasten wiedererkennen. Wenn sie dann noch ihren Namen darüber lesen, sind sie sich ganz sicher, an ihrem Zimmer angekommen zu sein. Viele merken, dass sie Orientierungsschwierigkeiten haben und sind froh, wenn sie alleine und ohne Hilfe klar kommen können.

 

 

Die Erinnerungsschatullen werden auch für die Aktivierung der Seniorinnen und Senioren eingesetzt. Die Kästen animieren dazu, genau hinzuschauen und bieten für Angehörige und Betreuungskräfte, die mit den dementen Bewohnerinnen und Bewohner Zeit verbringen, viel Gesprächsstoff. Wenn eine neue Bewohnerin oder ein neuer Bewohner einzieht, sucht man in der Biographie prägenden Erlebnisse aus dem früheren Leben, an die die Elemente in den Kästen erinnern. Sie stammen meistens aus dem Beruf, einem früheren Hobby oder von schönen Erfahrungen, wie z. B. ein erinnerungswürdiger Urlaub. So findet man in der Erinnerungsschatulle einer Bewohnerin, die früher Schneiderin war, Garn, Fingerhut und eine kleine Modellnähmaschine. Im Kasten eines Bewohners, der lange Mitglied in einem Spielclub war, ist an der Rückwand ein Schachbrettmuster zu sehen; er enthält u. a. Schachfiguren und Spielkarten. Viele statten den Kasten auch gerne mit einem kleinen gerahmten Foto von sich aus. Jeder kann von Zuhause individuelle Erinnerungsstücke mitbringen, aber es gibt in der Einrichtung auch einen großen Fundus für die Bestückung der Kästen. Damit die Gegenstände nicht verloren gehen, bringt der Hausmeister an die Vorderseite eines jeden Kastens eine Plexiglasscheibe an.

 

 

Kontakt
CURA Seniorencentrum Lilienthal 
Frau Jana Wiegel (Einrichtungsleiterin)
Falkenberger Landstraße 70
28865 Lilienthal 
Telefon:  04298 / 93 50 - 0 
E-Mail: leitung.lilienthal@cura-ag.com

am 10. November 2014 veröffentlicht
HVZ-Redaktion
Wohnangebote:
Kurzzeitpflege
Verhinderungspflege
Probewohnen
Platzangebot:
Insgesamt 76

Weitere Artikel

Kirchengeschichten per Telefon: Die neue Reihe von „Bei Anruf Kultur“
Wer sich für norddeutsche Kirchen und ihre Geschichte(n) interessiert, muss nicht von Pontius zu Pilatus reisen: Von Mai 2025 bis ins Jahr 2026 bringt „Bei Anruf Kultur“ in Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland verschiedene Gotteshäuser barrierefrei und live als Telefonführungen ins Wohnzimmer. Die Teilnehmenden erfahren in den einstündigen Telefonführungen Wissenswertes über Architektur, Geschichte und religiöse Traditionen der jeweiligen Kirche – und treten in den persönlichen Austausch mit den Kulturvermittelnden. Eine Anmeldung ist auf der Plattform www.beianrufkultur.de erforderlich, die Teilnahme kostenfrei.
Erinnerungen zum Blättern – Das Fotobuch im BeneVit Haus Epprechtstein
Jedes Jahr erstellt das BeneVit Haus Epprechtstein ein Fotobuch, das die schönsten Momente, Aktivitäten und Veranstaltungen des vergangenen Jahres festhält. Zusätzlich werden die Bewohnerinnen und Bewohner sowie ihre Angehörigen zu einem feierlichen Jahresrückblick mit Kaffee und Kuchen eingeladen – ein besonderer Anlass, zu dem auch der Bürgermeister erscheint. Dabei werden die Fotos, die später im Fotobuch erscheinen, in einer Diashow präsentiert und mit Anekdoten kommentiert. „Nicht alle BeneVit-Häuser setzen das um“, berichtet Sabine Schneider, Einrichtungsleiterin des Hauses Epprechtstein. „Unsere Pflegedienstleitung hatte diese Idee im letzten Jahr – und wir waren sofort begeistert.“
„Bestform. Sport kennt kein Alter“: Gerätegestütztes Training im Marienstift Alten- und Pflegeheim begleitet von der TU München
Das Marienstift Alten- und Pflegeheim in München macht seinen Bewohnerinnen und Bewohnern ein besonderes Gesundheitsangebot: ein hauseigener Fitnessraum mit modernen, altersgerechten Trainingsgeräten. Diese ermöglichen durch zusätzliche Haltegriffe ein sicheres Ein- und Aussteigen und liefern individuelle Auswertungen des Trainings. Der Ursprung des Angebots liegt im Programm „bestform. Sport kennt kein Alter“, das vom Lehrstuhl für Präventive Sportmedizin und Sportkardiologie der Technischen Universität München wissenschaftlich begleitet wurde. Ziel war es, die Bewohnerinnen und Bewohner des Marienstifts zu einem regelmäßigen Training anzuleiten. Nach Abschluss der Studie übernahm das Marienstift die Trainingsgeräte und setzt das erfolgreiche Konzept seit 2025 mit speziell ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eigenständig fort – mit dem Ergebnis, dass der Fitnessraum täglich genutzt wird.