Die Lebensqualität eines Menschen bemisst sich nach dem Grad seines Wohlbefindens. Im Alter hängt dieses stark davon ab, wie selbstbestimmt ein Mensch sein Leben führen und wie weit er liebgewonnene Gewohnheiten weiterhin pflegen kann.
Kann man trotz Hilfe- und Pfegebedürftigkeit Lebensqualität in Heimen erwarten?
Viele Menschen ängstigt die Vorstellung, als hilfebedürftiger Mensch in ein Heim umziehen zu müssen. Es ist die Sorge, plötzlich nicht mehr als der Mensch wahrgenommen zu werden, der man mal war, sondern nur noch als Objekt in einem Pflegebetrieb, der nach vorgegebenen Regeln abläuft und bei dem die Wirtschaftlichkeit der Betriebsabläufe im Vorderrund stehen.
Können Einrichtungen Bedingungen für Lebensqualität schaffen?
Gute Senioreneinrichtungen sehen den einzelnen Menschen mit seiner Geschichte, seiner Persönlichkeit und seinen Werten. Sie ermöglichen es ihm, seine Gewohnheiten beizubehalten, seine Vorlieben auch weiterhin zu leben und – wenn gewünscht – auch verantwortliche Aufgaben zu übernehmen.
In einer guten Einrichtung werden die Bewohnerinnen und Bewohner in alle Entscheidungen, die ihre Person betreffen, sei es die Auswahl der Kleidung, ihre Essensvorlieben, ihre bevorzugte Körperpflege, ihre Hobbys - miteinbezogen. Der Umzug in ein Senioren- oder Pflegeheim darf kein Bruch mit allem Vertrauten und Geschätzten sein. Pflegebedürftige Menschen sollten sich ihren Wohnraum nach ihren Vorstellungen gestalten dürfen, damit sie sich zu Hause fühlen können. Für manche Menschen ist es sehr wichtig, ihr Haustier um sich zu haben. Daher sollte es - unter bestimmten Voraussetzungen - möglich sein, dieses in das Seniorenheim mitzunehmen.