Da viele Bewohnerinnen und Bewohner aus dem ländlichen Raum stammen, sind sie in der Natur aufgewachsen und können oft die Pflanzen zuordnen. „Bei jeder Sitzung werden viele Erinnerungen an die Kindheit und Jugendzeit geweckt“, erklärt Florian Schaberg. „Das Angebot ist auch für dementiell veränderte Menschen geeignet, da die Kräuter ihre Sinne stimulieren und ihre Wahrnehmung aktivieren. Das Feedback, das wir erhalten, ist jedes Mal sehr positiv.“
Ebenfalls beliebt ist die ausgebildete Märchenerzählerin, die einmal im Monat in der Einrichtung eine Märchenstunde veranstaltet. Von einer Bekannten, die eine harfenähnliche Laute spielt, wird sie musikalisch begleitet. „Die träumerischen Melodien schaffen eine tolle Atmosphäre“, beschreibt Florian Schaberg. Neben den traditionellen Märchen der Gebrüder Grimm werden auch orientalische Märchen und Tiermärchen vorgetragen. „An diesem Angebot nehmen auch Bewohnerinnen und Bewohner teil, die einen etwas höheren dementiellen Erkrankungsgrad haben. Die besondere Erzählweise zieht alle in Bann. Sie versetzen die Seniorinnen und Senioren in den Hauptcharakter, und sie reagieren auf das Erzählte, indem sie mitlachen oder mitleiden. Wir haben einen Bewohner, der die Märchen zum Teil noch besser kennt als die Märchenerzählerin und ein wahres Märchen-Lexikon ist. Er geht in dem Angebot richtig auf.“
Die Märchenstunden ermöglichen den Seniorinnen und Senioren sich in eine ganz andere Welt zu begeben, die sie von ihren Problemen und Krankheiten ablenkt. Des Weiteren werden sie auf eine Reise in eine Zeit mitgenommen, als sie von ihren Eltern Märchen vorgelesen bekommen haben. „Wir müssen uns vor Augen halten, dass es sich um eine Generation handelt, die vor allem mit dem Radio aufgewachsen ist“, verdeutlicht Florian Schaberg. „Die Verbreitung von Fernsehgeräten in deutschen Haushalten geschah erst Ende der 60er Jahre. Daher ist das Hören von Informationen und Geschichten ist für sie etwas Gewohntes. Manche schließen bei der Märchenstunde die Augen, um noch mehr in die Phantasiewelt abzutauchen. Wir merken selbst bei dementiell veränderten Bewohnerinnen und Bewohnern, wie ruhig und ausgeglichen sie plötzlich werden. Das Schöne bei Märchen ist, dass sie immer ein Happy End haben, denn ohne ein glückliches Ende wäre ein Märchen kein Märchen. Diese Form des Glücks erfahren bei der Märchenstunde auch unsere Seniorinnen und Senioren.“
Kontakt
Seniorenzentrum St. Mauritius
Herr Sven Ristau (Einrichtungsleiter)
Essener Str. 26
45529 Hattingen
Telefon: 02324 686560
E-Mail: seniorenzentrum.mauritius@t-a-s.net